Anfang Dezember habe ich mich mit dem neuen Coach beim SVB Tobi Göbel in seiner Wohnung in Mooswald getroffen und mit ihm ein paar Worte über seine Person und seinen Plan mit der Mannschaft ausgetauscht. Im Sommer 2021 wechselte er vom SV Kirchzarten, wo er vorwiegend als Trainer fungierte zum SV Biengen und machte unter Jan Lindemann 12 Spiele. Der in Singen am Bodensee und später in Ihringen aufgewachsene Sport- und Mathelehrer übernimmt die Mannschaft, nachdem Jan Lindemann sich im November als Trainer verabschiedete, um sich mehr seiner Familie widmen zu können. Die letzten Spiele bevor der Verband die vorzeitige Winterpause einläutete, verliefen unrund (1 Punkt aus 5 Spielen), doch auf mich machte Tobi einen ruhigen und gelassenen Eindruck, scheint zu wissen was auf ihn zukommt und hatte auch schon die ein oder andere Idee, wie man den Negativtrend umkehren kann.
JD: Du kennst die Mannschaft jetzt als Spieler seit einem halben Jahr. Denkst du, dass das für dich ein Vorteil ist?
TG: Es hat Vor- und Nachteile. Als Spieler ist man auf einer ganz anderen Ebene in der Mannschaft. Ich sehe das aber nicht als Nachteil.
JD: Du meinst, dass die Distanz zu den Spielern eine andere ist?
TG: Ja genau! Als Trainer hat man einen anderen Blickwinkel auf die Sache und will das Bestmögliche aus allen rausholen. Als Spieler guckt man da manchmal nicht so distanziert auf die Situationen. So bin ich zumindest fußballerisch erzogen worden (lacht).
JD: Wie würdest du dich nach deiner Station in Kirchzarten beschreiben? Was bist du für ein Typ?
TG: Das ist schwer über sich selbst zu sagen, aber ich bin schon der Typ, der weiß wo er hinwill. Als Trainer am Spielfeldrand ist das einfach eine andere Situation als auf dem Platz. Da kann ich schon mal lauter werden, aber ich versuche so positiv wie möglich zu sein.
Die Sache ist, dass ich in einer anderen Zeit großgeworden bin. Muss man schon so sagen. Ich war früher in einem Verbandsligakader mit 22 Spielern und man ist ohne Probleme durch die Saison durchgekommen. Weniger als 18 Spieler im Training war da eine Seltenheit. Das ist heutzutage schon ganz anders. Da muss ich mich erst noch dran gewöhnen. Ich weiß, dass die meisten den Fußball nur als „Hobby“ sehen. Wir werden versuchen Spaß zu haben. Da gehört erfolgreichen Spielen aber dazu!
JD: Wie willst du nach der schlechten Schlussphase der Hinrunde die Trendwende einleiten?
TG: Ich glaube, dass die Winterpause uns guttut. In den zwei Monaten Pause kann jetzt jeder auf andere Gedanken kommen, die Lust und den Spaß am Fußball wiederfinden. Meine Aufgabe wird jetzt sein die Mannschaft wieder richtig zusammenzuführen, viele Einzelgespräche zu führen und herauszufinden wo die Probleme liegen und wie ich diese jetzt als Trainer angehen kann. Jan (Lindemann (Anm. d.R)) war jetzt sechs Jahre lang Trainer beim SVB und da ist es ganz logisch, dass sich hier und da eine Routine entwickelt und vielleicht die ein oder andere Sache nicht mehr ganz so funktioniert. Er hat es in den sechs Jahren geschafft, aus einem Absteiger in die Kreisliga A wieder ein Team zu formen, welches in die obere Tabellenhälfte der Bezirksliga gehört. Trotzdem kann die Mannschaft diesen Neustart jetzt auch als Chance sehen. Es geht wieder bei Null los!
Wenn wir den Teamgedanken in den Vordergrund stellen und wieder den Spaß am Fußball finden, dann habe ich keine Angst vor der Rückrunde.
JD: Denkst du im Kader braucht es Veränderung?
TG: Man hat Anfang der Saison mit dem Kader anders geplant. Einige Spieler sind unter der Saison abgesprungen und dann kamen noch Verletzungen dazu. Ich denke schon, dass wir schauen müssen, dass der Kader punktuell verstärkt wird. Trotzdem will ich den Umschwung mit diesen Spielern schaffen, denn ich glaube an den Kader! Wenn wir aber im Winter noch den ein oder anderen Spieler dazubekommen, um die Abgänge auszugleichen, würde das dem Team guttun. Aber insgesamt ist hier der Teamgedanke das Wichtigste auch in Bezug auf die erste und zweite Mannschaft. Wenn auch hier ein enges Verhältnis herrscht, wo man in beide Richtungen mal aushilft, wenn Not am Mann ist, profitieren am Ende alle. Ich habe da keine Berührungsängste.
JD: Vorbereitung ist schon geplant?
TG: Die Testspiele und der Plan für das Training stehen. Wir spielen gegen Ballrechten-Dottingen, Bad Krozingen und Bollschweil-Sölden und dann steht noch das Nachholspiel am 27.2. gegen March an.
JD: Dann wünsche ich einen erfolgreichen Start in die Rückrunde und danke, dass du dir die Zeit genommen hast
TG: Danke und gerne! (lacht)